Merken Ich habe dieses Gericht an einem verregneten Herbstnachmittag erfunden, als ich unbedingt etwas Wärmendes brauchte, aber keine Lust auf die üblichen Rezepte hatte. Im Vorratsschrank fand ich ein Glas süße eingelegte Zwiebeln, das seit Monaten dort stand, und dachte mir: Warum nicht? Das Ergebnis war so zart und aromatisch, dass meine Nachbarin durch den Duft angelockt wurde und an der Tür klopfte. Seitdem ist dieses Georgia Pot Roast Chicken mein Geheimrezept für gemütliche Abende.
Als ich es das erste Mal für meine Familie kochte, waren alle skeptisch wegen der süßen Zwiebeln. Mein Bruder rümpfte sogar die Nase, bis er den ersten Bissen probierte und dann schweigend nachschob. Meine Mutter fragte dreimal nach dem Rezept, weil sie es nicht glauben konnte, dass so wenige Zutaten so viel Geschmack ergeben. Jetzt ist es fester Bestandteil unserer Sonntagsessen, besonders wenn jemand Trost braucht.
Zutaten
- Hähnchenschenkel (1,1 kg, mit Knochen, ohne Haut): Die Knochen geben der Soße unglaublich viel Geschmack, und das dunkle Fleisch bleibt auch nach Stunden saftig.
- Süße eingelegte Zwiebeln (450 g Glas): Bewahre unbedingt 2 EL der Lake auf, sie ist das Geheimnis für die Balance zwischen süß und würzig.
- Knoblauch (4 Zehen, gehackt): Frischer Knoblauch macht hier den Unterschied, Pulver funktioniert einfach nicht gleich.
- Karotten (2 mittelgroße, geschält und in Scheiben): Sie werden butterweich und nehmen die Soße wunderbar auf.
- Staudensellerie (2 Stangen, in Scheiben): Gibt eine dezente Frische, die das Gericht ausgleicht.
- Gelbe Zwiebel (1 kleine, dünn geschnitten): Sie karamellisiert leicht beim Anbraten und fügt eine weitere Geschmacksebene hinzu.
- Eingelegte Zwiebeln-Lake (2 EL): Klingt seltsam, aber dieser kleine Schuss macht die Soße rund.
- Hühnerbrühe (60 ml): Verwende eine gute Qualität, sie verstärkt alles.
- Butter (2 EL, ungesalzen): Oder Olivenöl, wenn du es milchfrei brauchst, beide funktionieren perfekt.
- Brauner Zucker (2 EL): Er karamellisiert sanft und bringt Tiefe ohne aufdringliche Süße.
- Dijon-Senf (1 EL): Der kleine Kick, den niemand identifizieren kann, aber jeder schmeckt.
- Worcestershire-Sauce (1 EL): Achte auf glutenfreie Varianten, wenn nötig.
- Getrockneter Thymian (1 TL): Riecht beim Schmoren wie in Omas Küche.
- Getrockneter Oregano (1/2 TL): Eine warme, südliche Note.
- Salz und Pfeffer (1 TL bzw. 1/2 TL): Immer nach Gefühl nachwürzen, jeder Gaumen ist anders.
- Frische Petersilie (2 EL, gehackt, optional): Ein letzter frischer Hauch vor dem Servieren.
Anleitung
- Ofen vorheizen:
- Stelle den Ofen auf 165 °C ein. Das ist die perfekte Temperatur, damit alles langsam zart wird, ohne auszutrocknen.
- Hähnchen vorbereiten:
- Tupfe die Schenkel mit Küchenpapier trocken und würze sie großzügig mit Salz und Pfeffer. Trockenes Fleisch bräunt besser.
- Hähnchen anbraten:
- Schmelze Butter in einem großen Schmortopf bei mittlerer bis hoher Hitze und brate die Schenkel in Chargen goldbraun an, etwa 3–4 Minuten pro Seite. Das Brutzeln sollte laut und zufrieden klingen.
- Gemüse anschwitzen:
- Reduziere die Hitze auf mittlere Stufe, gib Zwiebel, Karotten und Sellerie hinzu und brate sie 4–5 Minuten, bis sie weich werden. Rühre den Knoblauch unter und koche ihn 1 Minute, bis er duftet.
- Hähnchen zurück in den Topf:
- Lege das Hähnchen zurück und verteile die eingelegten Zwiebeln darüber. Es sieht chaotisch aus, aber genau so soll es sein.
- Soße mischen:
- Verrühre in einer kleinen Schüssel die Lake, Brühe, braunen Zucker, Senf, Worcestershire-Sauce, Thymian und Oregano. Gieße alles über das Hähnchen, sodass jede Ecke etwas abbekommt.
- Im Ofen schmoren:
- Decke den Topf ab und schiebe ihn in den Ofen. Lass das Gericht 2,5 bis 3 Stunden schmoren, bis das Fleisch butterweich ist und sich fast von selbst löst.
- Abschmecken und servieren:
- Probiere die Soße und würze nach. Streue frische Petersilie darüber, wenn du magst, und bring den Topf direkt an den Tisch.
Merken Einmal habe ich dieses Gericht für eine Freundin gekocht, die gerade eine schwere Woche hinter sich hatte. Wir saßen in meiner kleinen Küche, der Dampf stieg aus dem Topf, und sie meinte nur: Das riecht nach Zuhause. Seitdem koche ich es immer, wenn jemand ein bisschen Trost braucht, weil Essen manchmal mehr sagt als Worte.
Was dazu passt
Ich serviere das Hähnchen am liebsten mit Kartoffelpüree, das die Soße aufsaugt wie ein Schwamm. Reis funktioniert genauso gut, besonders wenn du einen großen Hunger hast. An kalten Tagen gibt es dazu warme Buttermilch-Biscuits, die ich in die Soße tunke, bis nichts mehr übrig ist.
Variationen und Anpassungen
Wenn du es schärfer magst, streue eine Prise Chiliflocken über das Gemüse beim Anbraten. Für eine milchfreie Version tausche die Butter einfach gegen Olivenöl, der Geschmack bleibt trotzdem rund. Einmal habe ich Süßkartoffeln statt Karotten verwendet, und das hat dem Ganzen eine noch süßere, erdige Note gegeben.
Aufbewahren und Aufwärmen
Reste halten sich im Kühlschrank bis zu 4 Tage und schmecken am nächsten Tag sogar noch besser, weil die Aromen Zeit hatten zu verschmelzen. Ich wärme sie langsam in einem Topf bei niedriger Hitze auf, damit das Fleisch nicht austrocknet. Du kannst das Gericht auch einfrieren, lass es dann einfach über Nacht im Kühlschrank auftauen.
- Immer in einem verschlossenen Behälter aufbewahren, damit die Soße ihre Feuchtigkeit behält.
- Beim Aufwärmen einen Schluck Brühe hinzufügen, falls die Soße eingedickt ist.
- Frische Kräuter erst kurz vor dem Servieren darüberstreuen, nicht beim Aufwärmen.
Merken Dieses Rezept ist für mich mehr als nur Essen, es ist ein Ritual der Entschleunigung und des Genusses. Ich hoffe, es bringt dir genauso viel Freude wie mir.
Fragen & Antworten zum Rezept
- → Wie lange soll das Huhn geschmort werden?
Das Huhn wird etwa 2,5 bis 3 Stunden bei 165°C gegart, bis es zart und saftig ist.
- → Kann ich Butter durch Öl ersetzen?
Ja, für eine milchfreie Variante empfiehlt sich Olivenöl als Butterersatz zum Anbraten.
- → Welche Beilagen passen gut dazu?
Kartoffelpüree, Reis oder warme Brötchen ergänzen den Schmortopf hervorragend.
- → Wie lässt sich die Soße andicken?
Nach dem Garen kann die Soße offen weitergekocht werden oder mit einer Mischung aus Maisstärke und Wasser gebunden werden.
- → Ist das Gericht scharf gewürzt?
Das Grundgericht ist mild; für etwas Schärfe kann man eine Prise zerstoßene Chiliflocken hinzufügen.
- → Welche Gewürze werden verwendet?
Thymian, Oregano, Dijon-Senf, brauner Zucker und Worcestersoße sorgen für das harmonische Aroma.